Was ist Tasawwuf (Sufismus)?

Imâm Abdulqadr Jîlânî (Rahimahullâh) schreibt in seinem Werk:
"Die wahren Fuqaha (Rechtsgelehrten), sind Diejenigen, die auf dem Weg der Sûfîs sind. Sie säubern sich von den teuflischen Begierden. Sie gehören den "Abdal (Diejenigen, die sich dem Weg von Allâh gewidmet haben) und den Awliyâ (Gottesfreunden) an."

[
Sheikh Sayyid Abdulqadr Jîlânî, Al-Ghuniya Tut Tâlibi Fi Tariq al Haqq, Seite 449]

Tasawwuf (Sufismus) – Eine Einführung

Während der Begriff tasawwuf normalerweise den theoretischen oder philosophischen Aspekt der Suche nach der Wahrheit bezeichnet, wird die praktische Seite normalerweise durch den Ausdruck ,Derwisch sein umschrieben.

Tasawwuf wurde schon auf verschiedene Art und Weise definiert. Manchen zufolge bedeutet tasawwuf die Aufhebung von Ego und Selbst-Zentriertheit des Menschen durch den Allmächtigen Gott und seine spirituelle Wiedererweckung durch das Licht Seines Wesens; mit anderen Worten, die Vernichtung des menschlichen Willens und die anschließende Lenkung durch Seinen Willen. Ein anderer Ansatz zur Definition von tasawwuf sieht diesen als kontinuierliches Bestreben, alle fehlerhaften Grundsätze und schlechten Verhaltensweisen über Bord zu werfen und sich stattdessen gute Eigenschaften anzueignen.

Junayd al-Baghdadi, ein berühmter Sufimeister, definiert tasawwuf als einen Weg, sich „die Selbstaufhebung in Gott“ und „Beständigkeit oder Existenz mit Gott“ ins Gedächtnis zurück zu rufen. Einer anderen Definition zufolge heißt tasawwuf, ewig mit Gott zusammen zu sein oder sich in Seiner immer währenden Gegenwart aufzuhalten und dabei nichts Weltliches oder Außerweltliches anzustreben. Tasawwuf ist der Widerstand gegen die Versuchungen des fleischlichen Selbst und schlechter moralischer Eigenschaften und der Versuch, sich lobenswerte moralische Eigenschaften anzueignen.

Es gibt auch einige, die tasawwuf als ‚über die (äußere) Realität der Dinge und Ereignisse hinaus sehen‘ und ‚als Interpretation von allem, was sich (in der Welt) in Bezug auf Gott tut beschreiben‘. Weiterhin gilt als tasawwuf, jede Handlung des Allmächtigen als ein Fenster zu betrachten, durch das man Ihn ,schauen kann, sein Leben in ständigem Bemühen zu leben, Ihn durch einen tiefgründigen, spirituellen ,Blick, der sich nicht mit physischen Begriffen wiedergeben lässt, zu sehen oder zu schauen und sich schließlich ganz darüber bewusst zu sein, ständig von Ihm gesehen zu werden.

All diese Erklärungsversuche können folgendermaßen zusammengefasst werden: Tasawwuf bedeutet, dass man durch die Befreiung von den Übeln und Schwächen, die dem Menschen eigen sind, und durch die Aneignung von Eigenschaften der Engel sowie durch Gott gefälliges Verhalten, sein Leben in Übereinstimmung mit den Erfordernissen des Wissens um Gott und mit der Liebe zu Ihm und im spirituellen Entzücken, das so entsteht, lebt.

Tasawwuf gründet auf die Befolgung der Regeln der Scharia und auf die Durchdringung ihrer (inneren) Bedeutungen. Auch gute Umgangsformen sind erforderlich. Ein Eingeweihter oder Reisender auf dem Pfad (salik), der erfolgreich ist, kann niemals die äußere Befolgung der Scharia von ihrer inneren Dimension trennen; er erfüllt beide, die inneren wie auch die äußeren Aspekte der Religion. Durch eine solche Befolgung reist er in äußerster Demut und Ergebenheit seinem Ziel entgegen.

Tasawwuf ist ein Pfad, der zur Kenntnis Gottes führt, und ein Weg, der Ernsthaftigkeit (von Ziel und Richtung) erfordert. Für gleichgültiges oder leichtfertiges Verhalten bietet er keinen Platz. Er verlangt vom Eingeweihten, ähnlich wie die Honigbiene, die ständig vom Bienenstock zur Blume und wieder zurück fliegt, ausdauernd um die Kenntnis Gottes zu ringen. Er sollte sein Herz von allen anderen Bindungen als der Suche nach Gott reinigen und allen Neigungen, Wünschen und Gelüsten des fleischlichen Selbst widerstehen. Er sollte auch sein Leben auf spiritueller Ebene mit der Bereitschaft, Göttlichen Segen zu empfangen, und in strikter Befolgung des Beispiels des Propheten führen. Er sollte seine eigenen Interessen zu Gunsten der Ansprüche Gottes, der Wahrheit, zurück stellen und dabei aufrichtig seine Bindung und sein Festhalten an Gott bekennen.

Nach diesen einleitenden Definitionen sollten wir nun das Ziel, den Nutzen und die Prinzipien des tasawwuf diskutieren:

Tasawwuf erfordert strikte Befolgung der religiösen Pflichten, Enthaltsamkeit in der Lebensführung und den Entschluss, allen tierischen Trieben zu entsagen. Tasawwuf bedeutet, auf einer spirituellen Ebene zu leben, und erreicht dieses Ziel durch die Reinigung des menschlichen Herzens und die Entwicklung der Sinne und Fähigkeiten auf dem Weg zu Gott. Tasawwuf befähigt den Menschen, durch die ständige Ausübung der Praktiken zur Verehrung Gottes, sein Bewusstsein, ein Diener Gottes zu sein, zu vertiefen. Er befähigt den Menschen, auf die vergängliche Dimension der Welt und ihre den Wünschen und Launen zugekehrte Seite zu verzichten; er macht ihn aufnahmebereit für die andere Welt und die Seite jener Welt, die den Wunderbaren Göttlichen Namen zugewandt ist.

Der Nutzen von tasawwuf liegt darin begründet, dass der Mensch die Engelsseite seiner Existenz weiter entwickelt und sich ein starkes, tief empfundenes und erfahrenes Bewusstsein um die Wahrheit und die Glaubensartikel aneignet, welche er anfangs nur oberflächlich akzeptiert hat.

Die Prinzipien des tasawwuf lassen sich wie folgt einteilen:

1. Einen festen, wahren Glauben an die Göttliche Einheit zu erlangen und das Leben nach dessen Anforderungen auszurichten.

2. Zusätzlich zur Beachtung der Göttlichen Rede (des Koran) die Anordnungen der Göttlichen Kraft und Seines Willens gegenüber dem Universum (d.h. den Gesetzen der Schöpfung und des Lebens, die Inhalt der Wissenschaft sind) zu erkennen und sie zu befolgen.

3. Von Göttlicher Liebe überzufließen und ein gutes Verhältnis zu allen anderen Wesen in dem Bewusstsein (das sich aus der Göttlichen Liebe herleitet) zu unterhalten, dass das Universum eine Wiege der Brüderlichkeit ist.

4. Aus Nächstenliebe zu handeln und damit dem Wohlergehen und Glück anderer Menschen Priorität einzuräumen.

5. In Übereinstimmung mit den Anforderungen des Göttlichen Willens - nicht des eigenen - zu handeln und zu versuchen, das Leben soweit es geht unter Selbst-Auflösung in Gott und in Abhängigkeit von Ihm zu leben.

6. Sich für Liebe, spirituelle Sehnsucht, Vergnügen und Ekstase zu öffnen.

7. Sich die Möglichkeit anzueignen, das, was in den Herzen oder im Verstand ist, durch die oberflächlichen Erscheinungen, durch die Göttlichen Mysterien und durch die Bedeutungen an der Oberfläche der Ereignisse wahrzunehmen und zu entschleiern.

8. Orte und die Nähe solcher Freunde aufzusuchen, die die Vermeidung von Sünden und das Voranschreiten auf dem Weg Gottes ermutigen.

9. Zufrieden zu sein mit den rechtmäßigen oder legalen Genüssen und entschlossen zu sein, keine Schritte auf das Unrechtmäßige hin zu unternehmen.

10. Beständig gegen weltliche Begierden und die Illusionen anzukämpfen, die uns dazu verführen, anzunehmen, diese Welt sei ewig.

11. Nicht zu vergessen, dass selbst auf dem Weg, der Religion zu dienen und etwas für die Leitung der Menschen zu unternehmen, Erlösung nur durch Gewissheit oder Überzeugung und Aufrichtigkeit oder Reinheit in Absicht und Ziel möglich ist, die ausschließlich darauf abzielen, das Wohlgefallen Gottes zu erlangen. (Überzeugung bezeichnet hier die Überzeugung von der Wahrheit der religiösen Prinzipien des Glaubens und des Verhaltens)

Der Erwerb von Wissen, das Verstehen der religiösen und gnostischen Wissenschaften und das Befolgen der Weisungen eines makellosen spirituellen Meisters kann den oben aufgeführten Prinzipien, die für den Weg des Naqshbandiya-Sufiordens von größter Wichtigkeit sind, noch hinzu gefügt werden.

Es wird nützlich sein, tasawwuf im Licht der folgenden grundlegenden Konzepte zu diskutieren, die Inhalt von Büchern sind, die zum Thema gute Moral, gutes Benehmen und Askese verfasst wurden, und die man als die Stellen betrachtet, an denen man die ,Weisheit des Propheten im Herzen des Menschen findet. Diese Konzepte können auch als die Lichter gelten, durch die der Mensch den spirituellen Pfad zu Gott erkennt und Ihm folgen kann.

Das erste und bedeutendste dieser Konzepte ist die Wachsamkeit (yaqaza), auf die auch der Ausspruch des Propheten ,Meine Augen schlafen, mein Herz aber nicht und die Bemerkung des vierten Kalifen Ali ,Die Menschen schlafen. Sie wachen erst auf, wenn sie sterben“ hinweisen.

Dem Konzept der Wachsamkeit folgen tawba (Reue), inaba (aufrichtige Buße), awba (sich Gott in Reue zuwenden), muhasaba (Selbstkritik oder sich selbst in Frage stellen), tafakkur (Reflektion), firar (Flucht), i´tisam (Zuflucht suchen), halwat (Alleinsein), ´uzlat (Zurückgezogenheit), hal (spiritueller Zustand), maqam (spirituelle Station oder Rang), qalb (Herz), huzn (Trauer oder Leid), khawf (Furcht vor Gott), raja´ (Hoffnung oder Erwartung), zuhd (Askese) und noch viele weitere mehr...

Tasawwuf

"Wahrlich, derjenige, der sein Herz 'gereinigt' hat, ist erfolgreich und derjenige, der es beraubt hat (von seiner Menschlichkeit) ist verloren".

Viele Menschen haben ein falsches Verständnis von Tasawwuf. Viele denken, dass es etwas ist, was über den Qur'an und die Sunnah hinausgeht. Der Begriff "Tassawuf", ist die Disziplin Teil der Scharia (islamisches Recht).

Das Gebiet der Scharia, welches sich auf äußere Handlungen konzentriert, wie Salah (Gebet) und Zakah (Almosenabgabe), nennt man Fiqh. Wohingegen der Bereich, der sich mit inneren Gefühlen und Ebenen des Herzens beschäftigt, Tasawwuf genannt wird. Beide Bereiche werden vom Qur'an vorgeschrieben. Daher wird das Salah und die Zakah vorgeschrieben, aber genauso wird im Qur'an Dankbarkeit und Liebe zu Allah verlangt und das Böse von Stolz und Eitelkeit verurteilt. Ählich ist es in den Hadithsammlungen, man findet Kapitel über Ibadah(1), Handel und Kommerz, Heirat und Scheidung, aber auch Kapitel über Riya(2), Takkabur(3), Akhlaq(4) usw. Diese Angelegenheiten sind genauso verpflichtend, wie diejenigen, die sich mit äußeren Handlungen beschäftigen.

Durch tieferes Nachdenken wird man erkennen, daß die äußeren Handlungen geschaffen wurden, um das Herz zu bessern. Das ist der Grundstock für den Erfolg im Jenseits, wohingegen deren Vernachlässigung in totaler Zerstörung endet. Das ist genau das, was man unter Tassawuf versteht. Der Fokus richtet sich auf Tahzibi Akhlaq oder die Verfeinerung des Charakters. Das Ziel darin liegt in dem Erwerb des göttlichen Wohlgefallens. Die Methode dazu ist der vollständige Gehorsam gegenüber den Anordnungen der Scharia.

Tassawuf ist die Seele des Islam. Die Funktion liegt darin, das Herz von den tierischen Eigenschaften der Lust, von den katastrophalen Folgen der Zunge, der Wut, der Boshaftigkeit, der Liebe zur diesseitigen Welt, der Liebe zu Ruhm, der Gier, des Geizes, des Protzes, der inneren Leere, des Betrügens usw. zu reinigen. Gleichzeitig wird versucht, das Herz mit den Merkmalen der Reue, Standhaftigkeit, Dankbarkeit, Furcht vor Allah, Hoffnung, Enthaltung, Tauhid(5), Vertrauen, Liebe, Aufrichtigkeit, Wahrheit, Nachsinnen usw. auszuschmücken.

Zur Diagnose und Behandlung der Krankheiten des Herzens wird normalerweise die Hilfe eines Fachmanns oder Shaikhs benötigt. Hier sind einige Eigenschaften, die einen Shaikh auszeichnen:

1. Er besitzt das notwendige religiöse Wissen.
2. Sein Glaube und sein Handeln bewegen sich im Rahmen der Scharia.
3. Er strebt nicht nach weltlichem Reichtum.
4. Er hat selbst eine gewisse Zeit bei einem guten Shaykh gelernt.
5. Die Gelehrten und Shaykhs aus seiner Zeit haben eine gute Meinung über ihn.
6. Seine "Bewunderer" sind hauptsächlich Personen, die selbst ein gutes Verständnis von der Religion haben.
7. Die Mehrzahl seiner Anhänger folgt der Scharia und strebt nicht nach der diesseitigen Welt.
8. Er versucht aufrichtig seine Anhänger auszubilden und sie moralisch voranzubringen. Wenn er an ihnen etwas Falsches entdeckt, versucht er, dies zu verbessern.
9. Wenn man in seiner Begleitung ist, fühlt man ein Abnehmen in der Liebe zu dieser Welt und eine Zunahme in der Liebe zu Allah.
10. Er macht selbst regelmäßig Dhikr und Shughal (spirituelle Übungen).


Dazu gibtes die Ayat im Quran über seine Awliyaullah (Freunde Allahs).
Siehe, über Allahs Freunde soll keine Furcht kommen, noch sollen sie trauern -
Sie, die da glaubten und rechtschaffen waren.
Für sie ist frohe Botschaft in diesem Leben sowie im Jenseits Unabänderlich sind Allahs Worte - das ist fürwahr die höchste Glückseligkeit. [Gewinn]

[Sure 10:62-64]

Wenn du nach einem Shaykh suchst, dann achte nicht darauf, ob er Karamat (Wunder) vollbringen oder die Zukunft vorhersagen kann. Ein sehr guter Shaykh ist nicht in der Lage, Wunder zu vollbringen. Im Gegensatz dazu muß eine Person die Karamat vorzeigt, nicht unbedingt fromm oder Muslim sein. Der bekannte Sufi Bayazid Bistami sagte: "Laß dich nicht täuschen, wenn du jemanden siehst, der übernatürliche Leistungen vollbringt, wie (z.B.) in der Luft zu fliegen, sondern bewerte ihn nach den Standards der Scharia".

Sobald du den richtigen Shaykh gefunden hast und du zufrieden bist mit seiner Fähigkeit spirituelle Führung zu geben, dann leg die Baya(6) ab. Das ist eine zweifache Verpflichtung: Der Shaykh verpflichtet sich, dich im Lichte der Scharia zu führen und du verpflichtest dich, ihm zu folgen. Daraufhin wird der Shaikh seinem Murid (Schüler) erste Anweisungen geben. Diese beinhalten das Folgende:

1. Bereue all die vergangenen Sünden und unternimm Schritte, diese (die Sünden) zu ändern, z.B. wenn man ein Gebet versäumt hat, dann beginne es nachzuholen.
2. Falls du ungeklärte finanzielle Verpflichtungen gegenüber einer anderen Person hast, dann versuche diese zu begleichen.
3. Hüte deine Augen, Ohren und Zunge.
4. Mach regelmäßig Dhikr.
5. Beginne damit, dich jeden Tag selbst zu beurteilen, bevor du zu Bett gehst. Überdenke noch mal die guten und schlechten Taten, die du während des Tages gemacht hast. Bereue die schlechten Taten und danke Allah für die guten Taten.
6. Denke in jeder Nacht über den Tod nach (muraqaba maut) bevor du zu Bett gehst. Stell dir vor, daß du gestorben bist. Denke über den Augenblick des Sterbens, die Befragung im Grab, die Ebene der Wiederauferstehung, die Anwesenheit vor dem Gericht Allahs usw. nach.
7. Entwickle Demut. Sogar wenn du eine andere Person siehst, welche die schlimmsten Laster begeht, dann verachte sie nicht, noch betrachte dich selbst als besser. Es ist sehr gut möglich, daß der Lasterhafte aufrichtig bereut, wohingegen derjenige, der den Sünder verachtet, selber in die Falle des Nafs(7) und des Shaitan gerät. Man hat keine Garantie darüber, wie das Ende eines jeden aussieht. Deshalb gibt es keinen Grund, den Anderen mit Verachtung zu betrachten.

In diesem Text sind sehr viele arabisch-islamische Fachbegriffe. Teilweise habe ich sie kurz in Klammern erläutert. Allerdings sind bei manchen Wörtern längere Erklärungen nötig.

1. Ibadah sind von Allah vorgeschrieben "gottesdienstliche" Handlungen, die jeder Gläubige machen muß: z.B. das fünfmal tägliche Gebet, die Pilgerfahrt nach Mekka usw.
2. Riya bedeutet, daß man eine Handlung macht, um andere Menschen zu beeindrucken oder deren Wohlgefallen zu bekommen. Z.B. eine Person betet, um andere Menschen zu beeindrucken, wesentlich länger, als sie es normalerweise machen würde.
3. Unter Takkabur versteht man eine besondere Art des Stolzes. Z.B. kann dies dazu führen, daß man ein Problem damit hat, ein Diener Gottes zu sein. Oder man denkt, daß man nicht mehr die Hilfe Allahs benötigt.
4. Akhlaq ist die ethische und moralische Erziehung, um einen besseren Charakter zu bekommen.
5. Tauhid bedeutet, daß es nur einen Gott gibt. Einige Gelehrte unterscheiden 3 Formen von Tauhid: 1) Tauhid Ar Rububiyya, darunter versteht man, daß es nur einen einzigen Gott gibt. 2) Tauhid Al Ibadah: man macht Ibadah nur um Allahs Willen, z.B. im Bittgebet wendet man sich nur an den Einen Gott. 3) Tauhid Al Asma wa Sifaat: Man erkennt alle Namen und Eigenschaften Allahs an.
6. Dies ist eine Art Gelöbnis (Treu Eid) in dem man gelobt dem Shaikh zu folgen.
7. Nafs (Triebseele)
8. Gemeint ist nicht, daß die Intelligenz schlecht ist, sondern daß man diese ausnutzt, um Anderen zu schaden.

Der Weg des Tasawwuf und die Erkenntnis sind der Schariah unterworfen

Dieser Brief wurde an Hadschi Muhammed al-Lahori geschrieben und behandelt die Thematik, dass die Scharia das Fundament der Glückseligkeit in diesem und im nächsten Leben ist und dass der Weg des Tasawwuf, die Tariqat und die Erkenntnis, die Haqiqah, der Scharia unterworfen sind.

Möge Allah, der Herrliche, uns und dir erlauben, das Wesen und die Wirklichkeit des heiligen Mustafawiyya Gesetzes zu erkennen. Auf seinem Gesandten seien Friede, Segen und Grüße. Möge Allah Barmherzigkeit mit denen haben, die zu diesem Du’a Amin sagen.

Wisse, dass das heilige Gesetz (Scharia) aus drei Teilen besteht: 1. Wissen (Ilm), 2. Handeln (Amal) und 3. aufrichtige Absicht (Ikhlas).

Wisse, dass, wenn diese drei Teile nicht erkannt werden, die Scharia nicht erkannt wird. Wird jedoch das heilige Gesetz erkannt, so wird Allahs Zufriedenheit (Rida) erkannt, die über jeglicher Seligkeit steht, ob irdischer oder himmlischer. Allahs Zufriedenheit ist das höchste Gut. Das heilige Gesetz ist eine Garantie für jegliche irdische und himmlische Seligkeit, es gibt kein anderes Bedürfnis danach, woanders als im heiligen Gesetz zu suchen.

Das spirituelle Reisen (Tariqah) und die Wahrheit (Haqiqah), von denen der Sufi spricht, sind die zwei Diener des heiligen Gesetzes. Sie sind Mittel, die es dem dritten Teil, dem Ikhlas, erlauben, perfektioniert zu werden. Der einzige Grund, zu versuchen, diese zwei zu erlangen, ist, das heilige Gesetz zu perfektionieren und nichts anderes außerhalb des heiligen Gesetzes zu verlangen. Zustände, ekstatische Erfahrungen und Wissen, das der Sufi während des Verlaufes seiner geistigen Reisen erwirbt, sind keine Ziele an sich. Es sind vielmehr Illusionen und Phantasien, mit denen die Kinder der spirituellen Reise erzogen werden.

Es ist notwendig, all dies zu durchlaufen, um die Stufe der Zufriedenheit (maqam al-rida) erlangen, welche die letzte der Stufen der geistigen Reise ist. Der Grund dafür, die verschiedenen Phasen der Tariqah und Haqiqah zu durchqueren, ist kein anderer als das Erreichen von wahrem Ikhlas, der notwendig ist, um den Grad der Zufriedenheit zu erreichen. Nur einer von tausend geistigen Wanderern erlangt je diese Art von Ikhlas und den Grad der Zufriedenheit, nachdem er die drei Phasen (Tadschalliyat Thalitha) und geistigen Visionen der Erkennenden (Muschahadat al-Arifi) durchlaufen hat.

Die Unglücklichen sind jene, die Zustände und ekstatische Erfahrungen zu den Zielen des geistigen Reisens zählen und glauben, dass geistige Visionen zu diesem Streben gehören. Es gibt keinen Zweifel daran, dass solche Leute in einem Käfig von Illusionen und Phantasien gefangen sind und dass sie weit entfernt sind von der Perfektionierung der heiligen Gesetze.

Wahrlich schwierig ist, wozu du die Ungläubigen rufst. Allah lässt irregehen, wen Er will und leitet die recht, die ihm gehorsam sind.

Ja, es ist wahr, dass das Erreichen der Stufe des wahren Ikhlas und jener der Zufriedenheit abhängig vom Durchqueren dieser Zustände und ekstatischen Erfahrungen sind und von der Verwirklichung dieses Wissens und der Gotteserkenntnis, denn diese sind alles, was die Ausrüstung verlangt, um zum Erwünschten zu gelangen und um über die Steine zum Ziel zu steigen. Die Wahrheit darüber wurde nur dem Bedürftigen gegeben, nachdem er sich für einen Zeitraum von zehn Jahren mit der Tariqah beschäftigt hatte und dies nur durch den Segen des Geliebten von Allah dem Erhabenen, Friede und Segen seien auf ihm und seiner Familie. Schließlich wurde die Bestätigung des heiligen Gesetzes offenkundig, wie es notwendig war, obwohl ich selbst keine Bindungen zu Zuständen oder ekstatischen Erfahrungen hatte, noch war da etwas anderes als die Realisierung der Realität des heiligen Gesetzes vor mir, trotz dessen hat es eine Zeit von zehn Jahren gebraucht, um dieses klare Verständnis zu erlangen. Gelobt sei Allah, dem der Lob dafür gebührt.

mām Rabbânî (Quddisa sirruhu) Maktûbât-ı (Band 1. Brief 36)]

Ahlus Sunnah wal Jamah

Imam Tajuddin as-Subki sagte, das die Ahlus Sunnah aus diesen vier Gruppen besteht: 

  1. Die Kalâm Gelehrten der Ahlus Sunnah, dazu gehören die Mâturîdiyya wie auch die Ashâriyya.
  2. Die Rechtsgelehrten (Fuqaha).
  3. Die gemäßigten unter der Ahlu'l Hadith.
  4. Die gemäßigten unter der Ahlu Tasawwuf.“

[Sharh al-'Aqidatu'l Ibn Al-Hajib]

Hasan al-Basrī (ra) sagte:

"Derjenige, der kein Adab (Anstand) hat, der hat kein Ilm (Wissen). Und derjenige, der keine Sabr (Geduld) hat, hat keine (Nähe zur) Din (Religion). Und derjenige, der kein Iffat (Keuschheit) hat, der hat keine (Nähe zu) Allāh."

 

[İbn Hajar al-'Asqalānī; Munabbihāt; Seite 5]

„Erkläre deinen Jihad den 12 unsichtbaren Gegnern:

 

- Dem Egoismus,
- der Arroganz,
- der Eingebildetheit,
- der Selbstsüchtigkeit,
- der Gier,
- der Wollust,
- der Intoleranz,
- der Wut,
- dem Lügen,
- dem betrügen,
- dem lästern
- dem verleumden.

 

Wenn du diese Gegner in den Griff bekommst und zerstören kannst, bist du bereit die Gegner zu bekämpfen die du auch siehst.“

 

[Hujjat'ul Islam Imam al-Ghazali]

♥As-Salatu wassalamu alayka ya Rasul´allah♥
♥As-Salatu wassalamu alayka ya Habib´allah♥

♥As-Salatu wassalamu alayka ya Nûr´Arshillah!♥

♥As-Salatu wassalamu alayka ya Khayra´Halgillah♥
♥As-Salatu wassalamu alayka ya Sayyid al-Awwalin wal Akhirin

♥Sprich nie ein hartes Wort, womit du jemanden kränkst, du triffst vielleicht sein Herz viel tiefer als du denkst.

♥ ”Ein Leben ohne das Gebet ist wie ein Fahrzeug ohne Lenkrad, man kommt voran aber nicht ans Ziel.”

♥As-Salatu Khayrun min Al-Naum
(Das Gebet ist besser als der Schlaf)

♥Die Schönheit Des Herzen — Durch Furcht Vor Allah.
♥Die Schönheit Der Zunge — Durch Allah’s Gedenken.
♥Die Schönheit Des Redens — Durch Die Ehrlichkeit.
♥Die Schönheit Des Verstands — Durch Wissen.
♥Die Schönheit Des Lebens — Durch Den Islam.

 "O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige."

[Quran Sure
39:53]

Cihan Devleti

Ad-Dawlat al-ʻĀlī al-ʻUthmānī

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Bismillahirrahmanirrahim

[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]

 

“Ihr werdet Rechtschaffenheit und Frömmigkeit nicht erreichen, bis dass ihr von dem, das ihr liebt, (auf dem Wege Allahs) spendet. Und was ihr auch spendet (auf Seinem Wege), Allah wird es wissen.”

 

[Sure “Al Imran”, Vers 92]

 

“Wenn der Mensch stirbt, wird auch sein Tatenbuch geschlossen. Drei Gruppen sind hiervon ausgeschlossen: 1. Wer eine fortwährende Spende verrichtet hat. 2. Wer der Gemeinde nützliches Wissen hinterlässt (Studenten/Werke). 3. Wer gut erzogene Kinder hinterlässt, die für sein Wohl beten.” 

 

[Muslim, Wasiya, 14.]